Aug 17, 2025
Klang trifft Farbe
Am Freitag, 16. August wurde in der Stadtkirche St. Marien die Ausstellung "Chagall malt die Bibel" im Rahmen der Veranstaltungen zum Israelsonntag eröffnet.
In Zusammenarbeit mit der Stiftung Christliche Kunst Wittenberg ist von Mitte August bis Ende Oktober in der Stadtkirche die Ausstellung "Chagall malt die Bibel" zu sehen. Acht Farblithografien, überwiegend aus dem Jahr 1956, thematisieren biblische Themen: Mose mit den Gesetzestafeln, David der Psalmendichter und König, Jeremias Klagelied und mehr können in den Bildern entdeckt werden.
Eine Einführung in die Ausstellung kam von Dr. Hanna Kasparick. Sie stellte die einzelnen Bilder sachkundig vor und regte zu Entdeckungen an – etwa, was es mit den "Hörnern" des Mose auf sich hat, oder warum bei den Jeremiabildern ein Esel zu entdecken ist. Anmerkung: Es hat durchaus etwas mit der Weihnachtsgeschichte zu tun. In ihrer Rede bezeichnete Kasparick die Werke als "so etwas wie Fenster in die Welt unserer religiösen Grundierung". Mit ihnen sind die Betrachterinnen und Betrachter eingeladen, "mit Chagall biblische Texte zu ‚lesen‘ und anzuschauen und dabei die ganze religiöse Farbigkeit und geistige Tiefe zu entdecken, die uns biblische Texte immer neu bereithalten."
Grüße überbrachte Hanna Kasparick von Christhard-Georg Neubert, dem Vorsitzenden der Stiftung. Er hatte die Ausstellung wesentlich unterstützt und die Vorstellungstexte vorbereitet, konnte zur Eröffnung aber leider nicht dabeisein.
Vor der Ausstellungseröffnung lauschten rund 100 Gäste der Orgelmusik zum Wochenende. An diesem Freitag spielte Marin Ludewig aus Sandersleben an der Sauer-Orgel Werke von Dietrich Buxtehude, Felix Mendelssohn-Bartholdy, Jan Zwart und Théodore Dubois. Damit stellte er den farblichen Entdeckungen an Chagalls Bildern die Orgel in vielen Klangfarben vor.