02.05.2025
Singt freudig Gott
Zur Chormusik zum Wochenschluss war am 2. Mai der Bremerhavener Kammerchor in der Stadtkirche zu Gast und begeisterte die Zuhörerinnen und Zuhörer mit seiner Musik.
Seit 1994 besteht der Kammerchor, der unter der Leitung seiner Kantorin Eva Schad vor allem in der Christuskirche in Bremerhaven auftritt. Zu Konzertreisen war der Chor schon in Florenz, Rom, Berlin, Sachsen und Madrid. 2018 erreichte er den 3. Platz beim Deutsch-Niederländischen Kirchenmusikpreis (Kloster Fenswegen). Auch bei Kirchentagen ist der Chor gern gesehen. 2025 wirkt er nach dem Konzert in Wittenberg beim DEKT in Hannover mit.
Im Mittelpunkt des Konzertes in der Stadtkirche standen Lob- und Bittpsalmen.
Gleich zu Beginn erklangen Worte aus dem 81. Psalm: "Singt fröhlich Gott, der unsere Stärke ist", vertont von Ambrož Čopi (*1973). Und sofort war klar: Dieser Abend ist mehr als ein Wochenhighlight. Die Erwartung war sogleich hoch gesteckt und wurde im folgenden Programm immer wieder bestätigt.
Fast gottesdienstlich folgte dem Eingangspsalm das liturgische "Kyrie und Gloria" von Marten Jansson (*1965). Dem "Salve Regina" (Francis Poulenc 1899-1963) schloss sich der zweite Psalm an: "Du Hirte Israels, höre", eine Vertonung des 80. Psalm von Albert Becker (1834-1899). Drängend bat der Chor mit dieser Musik um Gottes Eingreifen und Trost – Vorgeschmack auf den kommenden Sonntag, der im kirchlichen Sprachgebrauch der "Hirtensonntag" heißt und an dem vom guten Hirten die Rede ist.
"Ubi Caritas" (Ola Gjeilo *1978) und ein zweites Mal Ambrož Čopi – "Cantate Domino" (Psalm 96) setzen den Abend fort und führten zum gesungenen Vaterunser: "Notre Père" von Maurice Duruflé (1902-1986). Mit dem "Heilig, heilig" von Felix Mendelssohn-Bartholdy (1809-1847) stimmte der Chor in das Loblied der Engel ein, von dem der Prophet Jesaja schreibt (Jesaja 6,3).
Das Abendlied von Joseph Gabriel Rheinberger (1839-1901) deutete das Ende des Konzertes schon einmal ruhig an: "Bleib bei uns, denn es will Abend werden." So baten die beiden Jünger aus dem Dorf Emmaus den auferstandenen Jesus, der sie auf ihrem Weg am Ostermorgen begleitete und den sie erst an seiner Art, das Brot zu brechen, erkannten (Lukas 24,13-35).
Aber der Chor legte noch einmal nach mit der großartigen Vertonung des 148. Psalms: "Lobt den Herrn! Lobt den Herrn im Himmel!" von Knut Nysted (1915-2014).
Schon während des Konzertes applaudierten die rund 150 Gäste kräftig und begeistert. Und ihr Applaus am Ende des offiziellen Programmes lockte noch zwei Zugaben hervor, die denn auch mit stehenden Ovationen bedacht wurden: "Verleih uns Frieden" und "Alta Trinita Beata". Ein gelungener zweiter Abend der sommerlichen Konzertreihe "Orgelmusik (oder auch Chormusik) zum Wochenschluss".