30.05.2023
Mit Skalpell und Dampfreiniger auf dem Friedhof

Mit Skalpell, Dampfreiniger und Stahlwolle werden die Jahrzehnte alten Verkrustungen entfernt.

Die jungen Restauratorinnen Sarah Becker und Nele Priebs gehen mit viel Feingefühl vor. Besonders die filigran gearbeiteten Schmuckaufsätze an den Säulen sind schwer zu reinigen. Mühe lohnt sich. Unter den weißen Verkrustungen kommt die schwarze Keramik wieder hervor. Der schwarz-grüne Dachfirst zeigt nun wieder sein leuchtendes Gelb. Das Mausoleum Jahn in der Dresdener Straße in Wittenberg ist ein Prunkstück der Grabhäuser und Friedhofskultur.

Die Reinigung der Musterachse ist ein erster Schritt zur Restaurierung. Neben einer statischen Sicherung ist die Steinreinigung eine der Hauptaufgaben. Initiiert wurde die Maßnahme vom neuen Förderverein für die Friedhöfe in der Dresdener Straße. Langfristig soll es die Möglichkeit geben, sich im restaurierten Mausoleum bestatten zu lassen. Bis dahin werden ca. 300.000 € benötigt.

Das Grabhaus ist ein wichtiges Zeugnis Wittenberger Grab- und Baukultur. Die kinderlose Unternehmer-Familie Jahn beauftragte Anfang des 20. Jahrhunderts Wittenberger zur Umsetzung. Das damalige Baubüro Pabst entwarf das Grabhaus. Die Fliesen am Mausoleum stammen aus der Zahner Fliesenfabrik.

Lange Zeit waren die Eigentumsverhältnisse ungeklärt. Nun kümmern sich Förderverein und Stadtkirchengemeinde Wittenberg darum, dass dieser Traum aus Gold und Blau wieder zum Leben erwacht.


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